Wer das Wort „Alge“ hört, denkt meist erst einmal an den letzten Strandurlaub zurück oder an den letzten Besuch im japanischen Sushi-Restaurant zurück. Algen können aber noch weit mehr als nur Meerespflanze oder Nahrungsmittel sein! Hier stellen wir Ihnen vier der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Algen vor. Im Fokus des Artikels steht dabei die Braunalge, die aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Astaxanthin und Fucodaine, als einer der gesündesten Algen gelten und damit über einige gesundheitsfördernde Eigenschaften soll.
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Herkunft und Inhaltsstoffe
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Algen gehören zu den ältesten Pflanzen auf der Erde. Sie sind sehr anpassungsfähig und können bei unterschiedlichsten Umweltbedingungen überleben. Braunalgen wachsen im Meer, wobei sie hier vor allem kühle und felsige Küstenabschnitte im Nordatlantik bevorzugen. Insgesamt gibt es über 1800 verschiedene Arten von Braunalgen, die abhängig von ihrer Art bis zu 100 Meter lang werden können. Ihre typische braune bis olivgrüne Farbe erhalten die Meeresalgen durch das Farbpigment Fucoxanthin, welches, zusätzlich zum grünen Chlorophyll, dazu beiträgt, dass die Pflanze auch unter Wasser eine effiziente und ausreichende Photosynthese betreiben kann.
Das Besondere der Braunalge steckt vor allem in ihren gesunden Inhaltsstoffen, die über vielfältige Anwendungsmöglichkeiten verfügen. Braunalgen enthalten unter anderem einen hohen Gehalt an Eiweißen, Vitaminen, Spurenelementen und Antioxidantien. Weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe sind das Carotinoid Astaxanthin sowie Fucoidan, denen beide eine natürliche, entzündungshemmende und antioxidative Wirkung nachgesagt wird. Ebenso in diesem Zusammenhang erwähnenswert ist der Inhaltsstoff „Alginat“, welcher in den Zellwänden der Braunalge vorkommt und über mehrere gesundheitsfördernde Eigenschaften soll. So können Alginate mit giftigen Schwermetallen und Toxinen Verbindungen eingehen, die der Körper dann wieder ausscheiden kann. Neben dieser entgiftenden Funktion können Alginate als sogenannte „Gelbildner“ dienen, die bei Berührung mit Flüssigkeit eine schaumige und geleeartige Schicht bilden können. Diese Eigenschaft kann sowohl bei Sodbrennen helfen, als auch im Bereich der Naturkosmetik eingesetzt werden.
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Vier mögliche Anwendungsmöglichkeiten
Braunalgen als Nahrungsmittel
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Braunalgen können wie viele andere Algenarten auch sehr gut als Nahrungsmittel fungieren und ganz einfach in die täglichen Mahlzeiten eingebaut werden. Entsprechend können Braunalgen beispielsweise als Suppe (Misosuppe), als Salat oder als reine Gemüsebeilage gegessen werden. Fein gerieben werden Braunalgen auch gerne als Salzersatz verwendet. Aufgrund ihres sehr hohen Jodgehalts sollten Algen jedoch nur in Maßen verzehrt werden. Da Algen sehr viel Jod enthalten, das die Hormonproduktion der Schilddrüse sehr anregen kann, sollten Menschen, die an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, auf Meeresalgen verzichten.
Detoxkur mit Braunalgen
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Nährstoffreiche Braunalgen sind ein optimales Mittel für eine Detoxkur! Aufgrund des in ihnen enthaltenem Astaxanthin und Fucoidan wirken als natürliche Radikalfänger und können aufgrund ihres Alginats als eine Art „Putzmittel“ für Leber und Darm fungieren. Wer eine Detoxkur mit Braunalgen machen möchte, sollte die Braunalge für etwa ein bis zwei Wochen als Beilage in seine täglichen Mahlzeiten einbauen. Für eine Detoxkur reichen dabei schon kleine Mengen von etwa 5 bis 10 g pro Tag aus. Da der salzige und etwas glibbrige Geschmack nicht von jedem als angenehm empfunden wird, kann man die wertvollen Wirkstoffe der Braunalge auch über Kapseln oder mithilfe von Braunalgen-Pulver aufnehmen!
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Braunalgen als pflanzliches Heilmittel
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Die wertvollen Inhaltsstoffe der Braunalge eröffnen ein großes Potenzial, die Meerespflanze als Heilmittel einsetzen zu können. Als mögliche Anwendungsbereiche gelten in diesem Zusammenhang vor allem Krankheiten, die mit Entzündungen im Körper einhergehen. Entsprechend gibt es Hinweise, dass Menschen mit Arthritis oder Rheuma von chemisch modifizierten Algenprodukten profitieren könnten. Es gab zudem einige wissenschaftliche Tier- und Laborstudien, im Rahmen welcher den, in den Algen enthaltenen, Fucodainen antitumorale und antivirale Eigenschaften zugeschrieben werden konnten. Über die Möglichkeit, Algen bei Krebstherapien einsetzen zu können, wird weiterhin weltweit geforscht.
Bereits wissenschaftlich bewiesen ist, dass die essenziellen Inhaltsstoffe der Braunalge, welche Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen und Selen, das menschliche Immunsystem stärken. Ebenso wirksam sind die, in der Braunalge in großen Menge vorhandenen, langkettigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA, welche über eine entzündungshemmende, blutdruck- und blutzuckersenkende Wirkung verfügen. Darüber hinaus als pflanzliches Heilmittel genutzt werden können auch die, in der Braunalge enthaltenen, Alginate, welche für eine bessere Festigkeit von Haut, Haaren, Nägeln und Bindegewebe sorgen sollen.
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Naturkosmetika mit Braunalgen
Im Zusammenhang mit Naturkosmetik wird vor allem das sogenannte „Alginat“ der Braunalge genutzt, welches als sogenannter „Gelbildner“ dient und die Zellwände der Braunlage stabilisieren. Eben selber „Gelbildner“-Effekt der Alge tritt auch bei menschlichen Körperzellen auf. Entsprechend aktiveren die „Alginate“ auch die Zellerneuerung im menschlichen Körper und stimulieren zudem die Kollagen-Synthese der Haut. Algen regenerieren die menschliche Haut somit auf natürliche Art und Weise und sind daher ein wertvoller Zusatz für Naturkosmetika!
Für Algencremes, Hautöl oder Lotionen wird hierbei meist ein Algenextrakt verwendet, der aus zerkleinerten und vergärten Algen hergestellt wird.