Der seit einigen Jahren immer beliebter werdende Foodtrend, findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Beim Clean Eating werden ausschließlich gesunde und frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide sowie zuckerfreie Lebensmittel verzehrt, die möglichst industriell unverarbeitet sind. Durch die bewusste Abkehr von Zusatzstoffen, Fast Food & Co erhoffen sich die Anhänger dieses Foodtrends eine Heilung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck. Zudem schreiben manche dem Praktizieren von Clean Eating auch positive Effekte auf Haut, Stimmung und die Darmgesundheit zu.
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den neuen Foodtrend „Clean Eating“ wissen sollten – perfekt für alle, die ihre Ernährungsweise an „Clean Eating“ anpassen möchten oder einfach ein bisschen mehr über gesunde Diätformen wissen möchten.
Woher kommt der Foodtrend „Clean Eating“?
Der Foodtrend „Clean Eating“ kommt ursprünglich aus Amerika, wo er im Jahre 2007 von der ehemaligen Bodybuilderin Tosca Reno im Buch „Die Eat-Clean-Diät“ begründet wurde. Übersetzt werden kann der englische Begriff „Clean Eating“ als „Sauber Essen“. Gemeint wird dabei nicht das Reinigen der Lebensmittel vor dem Essen, sondern vielmehr deren Frische und Natürlichkeit. Beim Clean Eating wird folglich komplett auf industriell verarbeitete Lebensmittel verzichtet. Gerichte werden daher am besten frisch zubereitet – optimalerweise sogar bis zu sechs Mal am Tag! Clean Eating ähnelt somit in gewisser Weise dem, in den 80er Jahren, aufkommenden Trend der Vollwert-Ernährung, der sich ebenso auf die Natürlichkeit der verwendeten Lebensmittel fokussierte.
Tosca Reno gilt heute als eine der Pioniere des „Clean Eating-Trends“, der ursprünglich als gesunde Abnehmmethode dienen sollte. Heute ist „Clean Eating“ für viele Anhänger mehr als nur eine Diätform, sondern vielmehr eine eigene Lebenseinstellung, die langfristig praktiziert nicht nur zu einer gesunden und schlanken Figur, sondern darüber hinaus auch zu mehr Wohlbefinden und Lebensfreude führen soll.
Was gilt es beim „Clean Eating“ zu beachten?
Als wichtigste Grundsätze des „Clean Eating-Foodtrends“ gelten die Frische und die Natürlichkeit der zum Kochen verwendeten Lebensmittel. Im Zusammenhang mit „Clean Eating“ werden generell auf Lebensmittel mit Geschmacksverstärkern, chemischen Zusatzstoffen, Konservierungsstoffen, Farbstoffen sowie raffinierten Zucker und andere synthetische Süßstoffe verzichtet. Darüber hinaus sollten gesättigte Fettsäuren und Transfette gemieden werden. Ebenso tabu sind Kunstprodukte wie Schmelzkäsescheiben und sogenannte „Anti-Lebensmittel“[1], die zwar kalorienreich sind, jedoch über keinen echten Nährwert verfügen. Auch Alkohol gilt beim „Clean Eating“ als „unrein“ und sollte daher, falls möglich, vom Speiseplan gestrichen werden.
Weitere Regeln beziehen sich vor allem auf die Zusammensetzung der Mahlzeiten. Demnach sollte beim Clean-Eating jede Mahlzeit „fettarme Proteinspender und komplexe Kohlenhydrate“[2] enthalten. Ebenso sollte man „jeden Tag zwei bis drei Portionen mit gesunden Fetten “[3] zu sich nehmen.
Generell sollte das Essen von übermäßig großen Portionen gemieden werden. In der Regel sollte man sein Essen in fünf bis sechs Mahlzeiten über den Tag verteilen, wobei immer das natürliche Sättigungsgefühl als Richtwert angelegt werden sollte. Es gilt also: Gegessen wird nur, wenn man auch Hunger hat!
Wie gesund ist „Clean Eating“?
Im Allgemeinen kann der „Clean Eating-Trend“ als sehr positiv und gesundheitsfördernd aufgefasst werden. Schließlich fußen viele der Regeln auf bereits wissenschaftlich fundierten Ernährungsempfehlungen, die beispielsweise auch den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ähneln.
Jedoch wird „Clean Eating“ nicht von allen immer nur als positiv gesehen. Entsprechend werfen Kritiker dem Foodtrend vor, im Rahmen der sehr starken Bewertung von Lebensmitteln, Essstörungen hervorrufen zu können. So suggeriere „Clean Eating“ alleine aufgrund seiner Begrifflichkeit eine Überlegenheit gegenüber anderen Ernährungsformen. Diese Annahme kann bei einigen Menschen ein extremes Essverhalten auslösen, das kaum mehr Spielraum für Ausnahmen lässt, was wiederum zu sozialen und emotionalen Belastungen führen kann.
Zudem kann eine zu strenge und extreme Auslegung des Foodtrends, innerhalb welchem auch auf Weißmehl, Eier, Fleisch und Milchprodukte verzichtet wird, zu einer zu einseitigen Ernährung führen und dann auch Mangelerscheinungen hervorrufen.
Wie auch bei andere Foodtrends, sollte der „Clean Eating-Trend“ letztlich als eine Art Inspiration dienen – insgesamt sollte dabei jedoch stets eine gesunde Balance zwischen Zwang, Genuss und ausgewogener Ernährung eingehalten werden.
[1]Tosca Reno: Die Eat-Clean Diät. Das Orginal (2007), Südwest Verlag, S. 373.
[2]Ebd.; S. 372.
[3]Ebd., S. 372.
Â