Der Fenchel (Foeniculum vulgare) gehört zur Familie der Doldenblütler. Es ist eine heute weltweit verbreitete Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Sie wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2009 gekürt.
Der Fenchel ist eine zweijährige Pflanze, die 40 bis 200 cm groß wird und würzig riecht. Ursprünglich kommt der Fenchel als dem Mittelmeerraum, hat sich aber mittlerweile weltweit verbreitet. Er hat fedrige Blätter und Blüht gelb. Zum Verzehr wird die Knolle des Fenchels genommen.
Fenchel als Heilpflanze
Es gibt zwei Fenchelarten, die arzneilich genutzt werden: Bitter- und Süßfenchel. Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Fenchelfrüchten, denn sie beinhalten reichlich ätherisches Öl.
Bitterer Fenchel enthält das Öl zu 50 bis 70 Prozent die Substanz trans-Anethol, daneben Fenchon und Estragol.
Süßer Fenchel hat wesentlich mehr des süß schmeckenden trans-Anethols in sich: etwa 80 bis 95 Prozent. Dafür hat diese Sorte nur wenig Fenchon und Estragol in sich. In beiden Fenchelsorten kommen fettreiches Öl sowie Flavonoide vor, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören.
Fenchel gegen Erkältung
Medizinisch kommt vor allem bitterer Fenchel zum Einsatz. Das ätherische Öl im Bitterfenchel, vor allem die Bestandteile trans-Anethol und Fenchon, lösen festsitzenden Schleim aus den Bronchien und fördern zudem dessen Abtransport aus den Atemwegen. Fenchel kann also Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen lindern.
Fenchel für die Verdauung
Das im Fenchel enthaltene Öl verdauungsfördernd und krampflösend, weshalb Fenchel als Tee gegen Blähungen und Völlegefühl hilft. Hierbei wird Fenchel häufig mit ähnlich wirkenden Kräutern kombiniert – meist mit Anis und Kümmel.
Bereits Babys können diesen Tee gut trinken. Einmal schmeckt er wegen seiner natürlichen Süße und zudem hilft er den lieben Kleinen, die oft unter Blähungen leiden.
Fenchel zur Milchbildung
Fencheltee ist bei jungen Müttern sehr beliebt. Einmal weil er den Babys hilft, wie oben erwähnt, und zudem regt er die Milchbildung an. Manche Wissenschaftler vermuten, dass das Fenchelöl in die Muttermilch gelangt und dort den Appetit des Säuglings anregt, der dann kräftiger saugt.
Fenchel im Alltag
Als Tee
Fenchel gibt es in Apotheken oder Drogerien zu kaufen. Achten Sie hier auf gute Qualität. Bezüglich der Verdauung eignet sich auch ein Tee aus Fenchel, Anis und Kümmel. Auch dieser kann überall erworben werden.
In der Küche
Fenchel kann auch roh gegessen werden. Aus ihm lässt sich ein schmackhafter Salat, eine Suppe oder eine Beilage machen. Er schmeckt aber auch roh sehr gut.
Als Honig
Fenchelhonig ist ein Hausmittel, das Kleinkindern (ab einem Jahr) und Kindern bei Erkältung und Blähungen hilft. Wichtig: Fragen Sie in der Apotheke nach Arznei-Fenchelhonig, der kindgerecht dosiert ist! Verwenden Sie honighaltige Zubereitungen generell nur bei Kindern ab einem Jahr.
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