Dass der bereits seit mehr als tausend Jahren existierende Ginkgobaum aufgrund seiner besonderen Inhaltsstoffe nicht nur sehr widerstandsfähig gegenüber Pilzen, Bakterien und anderen schädlichen Umwelteinflüssen ist, sondern auch als pflanzliches Heilmittel über vielseitig positive Wirkungen verfügt, ist mittlerweile für vielen Menschen kein Geheimnis mehr. Alles, was Sie über die positive Effekte die Inhaltsstoffe des Ginkgobaumes wissen sollten, sowie einen kleinen Einblick in Geschichte und Ursprung des uralten „Jahrtausendbaums“, finden Sie diesem Artikel. Zudem klären wir Sie aber auch über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von pflanzlichen Ginkgo-Präparaten auf.
Ursprung und Geschichte
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Der robuste Ginkgobaum gilt heute als einer der ältesten Baumarten der Welt, den es nachweislich bereits im Dinosaurier-Zeitalter gab und der somit sogar der darauf folgenden Eiszeit trotzen konnte. Der Ginkgobaum kann somit aus gutem Grund, wie laut Charles Darwin einst sagte, als „lebendes Fossil“ bezeichnet werden, das sich bis heute nicht wesentlich verändert hat. Nachdem der Ginkgobaum vor dem 18. Jahrhundert vor allem in Asien verbreitet war, fand er Anfang des 18. Jahrhunderts mithilfe niederländischer Seefahrer seinen Weg zurück nach Europa.
In der chinesischen Medizin gilt der Ginkgobaum schon lange als bewährtes Heilmittel gegen vielerlei Erkrankungen und Beschwerden. So werden in China beispielsweise Samen, Rinde und Blätter des Baumes gegen Asthma, Husten und Blaseninfektionen eingesetzt.
Auch in der modernen Medizin gewinnen pflanzliche Ginkgoprodukte immer mehr an Bedeutung. Allerdings werden hier meist nur die getrockneten Blätter des Baumes eingesetzt. Neben Gedächtnisschwäche und Konzentrationsstörungen werden mit pflanzlichen Ginkgopräparate dann auch Krankheiten, bei denen Durchblutungsstörungen eine Rolle spielt, behandelt. Als Beispiele können in diesem Zusammenhang Tinnitus, Schwindel und die Schaufensterkrankheit genannt werden.
Ob Ginkgo auch bei Alzheimer-Demenz wirksam ist, gilt wissenschaftlich zwar noch nicht als bewiesen. In einer ärztlichen Leitlinie aus dem Jahr 2016 wurde ein bestimmter Ginkgo-Extrakt jedoch als Therapieoption für leichte bis mittelgradige Alzheimer-Demenz aufgenommen und gilt in diesem Zusammenhang als wirksam.
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Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen
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Vordergründig sieht sich die positive Wirkung von Ginkgo durch ein Zusammenwirken von Flavoniden, Ginkgoliden und Terpenen begründet. Entsprechend konnte in Versuchen mit diesen Stoffen einige positive Wirkungen beobachtet werden. So kann Ginkgo nicht nur die Nervenzellen vor schädlichen Einflüssen schützen, sondern wirkt darüber hinaus unterstützend bei bestimmten Botenstoffen im Gehirn, die für Gedächtnis- und Lernprozesse zuständig sind.
Besondere Wirkungsweisen zeigen auch die in den Ginkgo-Blättern enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, die unter anderem Flavonide und Terpentrilactone umfassen. Diese Stoffe wirken dabei nicht nur antioxidativ, sondern darüber hinaus auch verringert auf die Blutgerinnung und damit die Fließeigenschaften des Blutes. Es wird vermutet, dass dieser Effekt zu einer besseren Durchblutung der kleinen Gefäße (Mikrozirkulation) sowie einer besseren Vernetzung zwischen Gehirn- und Nervenzellen führt.
Arzneimittel mit Ginkgo-Extrakten sind in Form von Tropfen, Tabletten und Kapseln erhältlich und sind für eine nachhaltige Wirkung täglich einzunehmen. Generell gilt zu beachten, dass Ginkgopräparate erst nach einer längeren Einnahme von acht bis zwölf Wochen wirken.
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Mögliche Neben- und Wechselwirkungen
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Als mögliche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Ginkgo Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen genannt werden. Besonders vorsichtig sollte man vor allem beim Konsum von Ginkgoblättertees sein, da diese Ginkgolsäuren enthalten können, die unter dem Verdacht stehen Allergien auslösen zu können sowie das Erbgut zu verändern. In pharmazeutischen Ginkgoprodukten aus der Apotheke ist der zulässige Gehalt an Ginkgolsäuren selbstverständlich beschränkt.
Weiterhin sollten Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, Ginkgo-Präparate nur in Absprache mit ihrem Arzt einnehmen, da die Heilpflanze den Blutgerinnungshemmer verstärken kann. Aus denselben Gründen ebenso auf Ginkgo verzichten sollten Schwangere und Personen, denen eine Operation bevorsteht.