In der Botanik wird der Japanische Staudenknöterich oftmals eher als unerwünschtes Pflanze beurteilt, da sich das schnellwüchsige und hartnäckige Gewächs kaum wieder loswerden lässt. In der traditionellen japanischen und chinesischen Medizin jedoch wird die Pflanze mit vielfältigen, medizinischen Heilwirkungen in Verbindung gebracht. Sie wird unter anderen zum Entgiften, gegen Hefepilze, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rheuma oder als harntreibendes Mittel eingesetzt. Inwiefern der Japanische Staudenknöterich in Japan und China medizinisch genutzt wird und welche seiner Inhaltsstoffe über potentielle Heilwirkungen verfügen sollen, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel auf.
Herkunft und Verbreitung der Pflanze
Wie der Name schon sagt, kommt der Japanische Staudenknöterich aus Japan, ist aber auch in China und Korea heimisch. Nach einer bewussten Einführung als Zier- und Futterpflanze im 19. Jahrhundert, breitet sich die Pflanze auch in Europa und Amerika zunehmend aus, wobei sie hier mittlerweile als sogenannter invasiver „Neophyt“(„nicht heimische Neu-Pflanze“) betrachtet wird, den es zu bekämpfen gilt. Da der japanische Staudenknöterich pro Tag bis zu 30 Zentimeter wachsen kann, nimmt er schnell große Flächen in Beschlag. Als problematisch gilt in diesem Zusammenhang auch seine Eigenschaft, weitverzweigte und unterirdische verlaufende „Rhizome“(„Wurzelstöcke“) bilden zu können, die sich bei günstigen Bedingungen unbemerkt rasend schnell ausbreiten können. Als nachteilig angesehen, wird in diesem Zusammenhang auch; dass der „Neophyt“ die heimische Pflanzenwelt verdrängt und sich außerdem extrem schwierig wieder entfernen lässt.
Vielseitige Nutzung der Pflanze
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Das schnelle Wachstum der Pflanze kann aber auch als nützlich angesehen werden. Entsprechend wird der Japanischer Knöterich in seiner Heimat auch als Futterpflanze oder Brennmittel genutzt. Japanischer Knöterich produziert auf gleicher Fläche in etwa doppelt so viel Biomasse wie Mais. Der Brennwert der Pflanze ist ungefähr mit dem von Holz vergleichbar. Darüber hinaus kann der Japanische Staudenknöterich als eine Art „Bodenverbesserer“ genutzt werden, der bei der Sanierung von mit Giftstoffen und Schwermetallen verseuchten Böden hilfreich sein kann.
In vielen Teilen Asiens wird der Japanisch Staudenknöterich auch als Gemüse verwendet, das sich ähnlich wie Spargel zubereiten lässt. Des Weiteren können die jungen, hohlen Triebe des Gewächs, ähnlich wie Rhabarber, zu einer Süßspeise oder als Kuchenbeilage verarbeitet werden. In der japanischen Küche ist die Pflanze unter dem Begriff „Idatori“ bekannt. Medizinisch genutzt wird die Pflanze meist als Tinktur, in Form eines getrockneten Pulvers oder als alkoholischer Extrakt.
Inhaltsstoffe und potentielle Heil-und Nebenwirkungen
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Der Hauptwirkstoff des Japanischen Staudenknöterichs ist der sekundäre Pflanzenstoff „trans-Resveratrol“, welchem eine starke antioxidative und antimykotische Wirkung zugeschrieben wird.
In der traditionellen japanischen und chinesischen Medizin wird der Japanische Staudenknöterich vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Hefepilzbefall oder als klassisches Entgiftungsmittel genutzt. Als weitere Anwendungsbereiche können in diesem Zusammenhang Menstruationsbeschwerden, Bronchitis oder Rheuma genannt werden. Umschläge aus frisch zerdrückten Blättern des Japanischen Staudenknöterichs werden in Asien zudem bei Hautkrankheiten verwendet.
Darüber hinaus wurde in einigen Studien diskutiert, ob sich der Wirkstoff trans-Resveratrol möglicherweise auch positiv bei Alzheimer und in der Krebstherapie auswirken kann.
In Bezug auf die Krebstherapie als nützlich angesehen, wird auch hier die Fähigkeit des Resveratrols freie Radikale neutralisieren zu können und damit die entzündlichen Komponenten der Krankheit bekämpfen zu können. Im Falle von Alzheimer wird vermutet, dass Resveratrol bestimmte Enzyme aktivieren kann, die im Körper auch bei einer Kalorienrestriktion auftreten und damit den Alterungsprozess möglicherweise verlangsamen sollen.
Weiterhin als hilfreich angesehen, wird in diesem Zusammenhang die Eigenschaft des Resveratrols als „Phytoöstrogen“ dienen zu können, das wiederum ähnliche Effekte wie das körpereigene Östrogen auf den Körper hat und dadurch gerade bei Frauen im Alter eventuell das Demenz-Risiko senken könnte.
Der im Japanischen Staudenknöterich enthaltene Pflanzenwirkstoff „Emodin“ soll sich zudem positiv auf hohe Cholesterin- und Blutzuckerwerte auswirken können. Erwähnt werden kann diesbezüglich, dass in Japan aus der Wurzel des Japanischen Staudenknöterichs gerne eine Tinktur hergestellt wird, die dann bei Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten helfen soll.
Abschließend anzumerken ist, dass es bisher leider keine ausreichend wissenschaftlich fundierten Studien über die medizinische Wirksamkeit des Japanischen Staudenknöterichs gibt.
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Wichtig zu wissen: Im Allgemeinen gilt die Einnahme von Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln aus Japanischen Staudenknöterich als unproblematisch und frei von Nebenwirkungen. Zu beachten gilt jedoch, dass der Japanische Staudenknöterich an sich einen hohen Gehalt an Oxalsäure enthält und daher von Menschen mit Nierenproblemen, Rheuma und Arthritis nicht in übermäßigen Mengen konsumiert werden sollte.