Der Echte Lavendel oder Schmalblättrige Lavendel (Lavandula angustifolia),, kurz auch Lavendel genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Lavendel ist nicht nur eine sehr beliebte Zierpflanze, die durch ihren einzigartigen Duft besticht, sondern findet auch als Heilpflanze in vielen Bereichen Anwendung.
Vorkommen und Anbau
Ursprünglich kommt der Lavendel aus den Küstenregionen des Mittelmeers. Dort wächst er gern an warmen, trockenen Hängen Er wurde dann von Benediktiner-Mönchen nach Nordeuropa gebracht. Da er winterhart und recht anspruchslos ist, hat er sich auch dort rasch verbreitet.Â
Als Zierpflanze bevorzugt der Lavendel warme, sonnige Orte und nicht zu viel Wasser.
Industriell wird der Lavendel in den typischen Lavendelfeldern angebaut, wie man es aus der Provence oder Italien kennt. Je nach Sorte wird daraus wertvolles Öl, Badezusätze und Duftstoffe für Wasch- und Reinigungsmittel hergestellt.
Die getrockneten Blüten werden gern in Kleiderschränke gehängt um Motten fern zu halten. Auch Mücken mögen den Geruch des Lavendels nicht. Gern werden die Blüten auch in Kissen genäht um einen ruhigen Schlaf zu fördern.
Lavendel als Heilpflanze
Doch Lavendel kann noch mehr als gut riechen. Er ist vor allem gut für unsere Gesundheit. Bereits im Mittelalter wurde Lavendel als Heilpflanze verwendet. Auch heute findet er noch, vor allem in der Naturheilkunde, seine Anwendung.
Er enthält Wirkstoffe mit heilenden und entspannenden Eigenschaften, wie zum Beispiel Gerbstoffe, Flavonoide und wertvolles ätherisches Öl, dass durch Destillation der Blüten gewonnen wird.
Lavendel bei Stress und Angst
Lavendel ist ein natürliches Heilmittel gegen innere Unruhe und Stress. Wenn wir Stress ausgesetzt sind, produziert unser Körper vermehrt das Hormon Kortisol, was zu einem erhöhten Blutdruck, Schlafstörungen und innerer Unruhe führen kann.
Bereits nach fünf Minuten intensiven Schnupperns an Lavendel wird der Kortisolspiegel im Körper gesenkt und man fühlt sich ausgeglichener und ruhiger.
Mittlerweile wird Lavendel als zugelassenes Arzneimittel vor allem bei innerer Unruhe, bei nervösen Erschöpfungszuständen, bei Einschlafstörungen und auch zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt.
Als Ölbad hilft es gegen Unruhe und Einschlafstörungen. Hierbei werden ca. 20g Blüten mit heißem Wasser aufgegossen. Nach 10 Minuten Ziehzeit kann der Sud in das Badewasser gegeben werden.
Wer unter Spannungskopfschmerzen leidet, dem kann Lavendel-Öl Abhilfe verschaffen. Einfach ein Tropfen Lavendel-Öl auf die Schläfen reiben und leicht einmassieren (hierbei bitte auf Qualität und Hautverträglichkeit achten). Eine Massage mit Lavendel-Öl hilft verspannten Muskeln und beugt Muskelkater vor.
Mittlerweile gibt es auch Lavendel-Weichkapseln, die vor allem bei Platz- oder Flugangst empfohlen werden.
Lavendel-Tee als beliebtes Hausmittel
Aus den frischen oder getrockneten Lavendelblüten lässt sich mit heißem Wasser ein vielseitiger Tee brauen. Einfach die Blüten mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Hierbei ist wichtig, dass der Tee nur aus Echtem Lavendel hergestellt wird, da anderer zum Teil sogar giftig sein kann.
Der Tee wirkt fiebersenkend und hilft bei Verdauungsproblemen. Zudem kann der Sud auch für die äußere Anwendung verwendet werden. Geben Sie den Tee auf ein Wattepad und reinigen Sie damit schonend Ihr Gesicht. Er hilft bei Unreinheiten und wirkt antimikrobiell.
Lavendel in der Küche verwenden
Auch in der Küche findet Lavendel seine Verwendung:
- Aus Lavendel lässt sich ein köstlicher Essig herstellen. Dazu die Lavendelblüten in eine Flache geben und mit Weißweinessig übergießen. Die Flasche sollte gut verschlossen werden und kann nach 3 wöchiger Ziehzeit genossen werden. F
- Aus Lavendel lässt sich auch ein tolles Gewürzsalz herstellen, dass sehr gut zu Fisch und Fleisch passt. Hierzu werden Pfefferkörner (gemörsert), getrocknete Tomaten und Rosmarin und getrocknete Lavendelbllüten klein gehackt und mit grobem Salz gemischt..
- Aus Lavendel lässt sich auch ein tolles Lavendel-Gelee machen, dass hervorragend zu Fisch, Fleisch oder als Brotaufstrich passt. Dazu wird eine Tasse Lavendelblüten in einem Liter Apfelsaft aufgekocht. Das Ganze über Nacht ziehen lassen. Dann gibt man den Saft einer Zitrone hinzu und kocht es, mit einem Kilo Gelierzucker, 4 Minuten auf. Gleich nach dem Kochen wird das Gelee noch heiß in heiß ausgespülte Gläser abgefüllt.