Dass Magnesium, Kalzium und Vitamin D für unsere Knochen wichtig sind, weiß fast jeder. Eher unbekannt dagegen ist, dass auch das oft unterschätzte Vitamin K2 einen großen Effekt auf den Knochenschutz haben kann. Welche Funktionen Vitamin K2 im menschlichen Körper noch übernimmt, mit welchen anderen Vitaminen es aufgenommen werden sollte und welche Lebensmittel viel von diesem „Wundervitamin“ enthalten, können Sie in diesem Artikel erfahren. Zudem informieren wir Sie über die optimale Dosierung des Vitamins und mögliche Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten.
Was ist Vitamin K2?
Vitamin K2 gehört zu der Gruppe der K-Vitamine, welche fettlösliche Stoffe darstellen, die grob in Vitamin K1 (Phyllochinon)und Vitamin K2 (Menachinon) unterteilt werden können. Ihre chemische Struktur unterscheidet sich dabei bloß minimal. Die größten Unterschiede liegen in der Effektivität und Wirkungsweise.
Vitamin K1 kommt hauptsächlich in pflanzlichen Produkten sowie Soja- und Rapsöl vor, wohingegen Vitamin K2 eher in tierischen oder fermentierten Produkten wie Fleisch, Milch oder Sauerkraut zu finden ist. Darüber hinaus kann Vitamin K2 im menschlichen Darm mithilfe spezieller Bakterien auch aus Vitamin K1 gewonnen werden. Interessant ist zudem, dass die Aufnahmefähigkeit des in geringerer Konzentration vorkommenden Vitamin K2 ist im Allgemeinen trotzdem höher ist, als die Aufnahmefähigkeit des in höherer Menge vorkommenden Vitamin K1! Aufgrund seiner chemischen Struktur kann Vitamin K2 außerdem länger im Blut bleiben als Vitamin K1. Insgesamt kann Vitamin K2 dadurch als das nachhaltiger wirkende Vitamin der K-Vitamine begriffen werden!
Funktionen von Vitamin K2:
Vitamin K2 kann im menschlichen Körper unterschiedliche Carboxylierungsreaktionen steuern, die für die Regulierung des Kalziumstoffwechsels und die Blutgerinnung verantwortlich sind.
Im Zusammenhang des Kalziumstoffwechsels unterstützt wird Vitamin K2 dabei vom Vitamin D, welches ein Hormon aktiviert, das für den Einbau des Kalziums in das Knochengewebe sorgt. Sollte es zu einem Mangel an Vitamin K2 kommen, führt das dazu, dass das Kalzium nicht mehr richtig im Knochengewebe eingelagert werden kann. Ein Effekt, der langfristig zu Osteoporose führen kann. Parallel soll das Vitamin K2 aber auch dafür sorgen, dass sich überschüssiges Kalzium an den Gefäßwänden ablagert.
Entsprechend gilt Vitamin K2 als optimales Mittel gegen Zivilisationskrankheiten wie Osteoporose (Abnahme der Knochendichte), Schlaganfall und Herzinfarkt. Des Weiteren soll Vitamin K2 auch bei Arteriosklerose (Einlagerungen in arteriellen Blutgefäßen) gute Wirkungen zeigen können. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass die tägliche Gabe von 180 Mikrogramm möglicherweise einen Einfluss auf das Ausmaß der Arterienverkalkung haben soll. Vor allem für Leistungssportler gilt Vitamin K2 als eines der wichtigsten Vitamine, kann es diese doch vor Knochenüberlastungen und Ermüdungsbrüchen schützen!
Um seine optimale Wirkung entfalten zu können, sollte Vitamin K2 stets mit Vitamin D kombiniert aufgenommen werden. Ebenfalls von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch Kalzium, das als ultimativer Mineralstoff für starke Knochen gilt!
Lebensmittel mit Vitamin K2:
Um Vitamin K2 in ausreichender Menge aufzunehmen, ist bei der Ernährung „grünes“ Blattgemüse wie Brokkoli, Spinat, Grünkohl oder Salate als Lebensmittel zu bevorzugen. Ebenso kann der Vitamin-K2-Haushalt mithilfe von Vollkornprodukten wie Haferflocken oder Vollkornmehl aufgefüllt werden. Auch Butter, Käse, Fleisch, Quark und Sojaprodukte (als extrem Vitamin K2 reich gilt ein japanische Sojabohnenprodukt namens „Nattō“) sind als Vitamin-K2-Lieferanten bestens geeignet. Da Vitamin K2 hitzebeständig ist, können die Lebensmittel ohne Bedenken vor dem Verzehr gebraten oder gekocht werden!
Eine große Menge an Vitamin K2 ist zudem auch in fermentierten Produkten vorhanden. Als Beispiele können hier Sauerkraut, Naturjoghurt, Kefir oder Apfelessig genannt werden.
Optimale Dosierung und Nebenwirkungen:
Laut aktueller Studienlage sollte ein erwachsener Mensch 200 Mikrogramm am Tag aufnehmen. Besonders Sportler oder auch Schwangere haben einen höheren Vitamin-K2-Bedarf. Eine zu hohe Vitamin-K2-Dosierung ist jedoch auch nicht schädlich, da Vitamin K2 fettlöslich ist und es daher gar nicht zu einer Überdosierung kommen kann. Aufpassen sollten Menschen, die bereits blutgerinnungshemmende Medikamente zu sich nehmen, da deren Wirkung durch das Vitamin K2 gehemmt werden kann. Da es sich bei Vitamin K2 um ein natürliches Vitamin handelt, ist dessen Einnahme grundsätzlich frei von Nebenwirkungen!