Auch bekannt als ‚Pilz der Unsterblichkeit’ gilt der Reishi in Teilen Asiens als Symbol des Glücks und eines langen Lebens. Hierzulande kennt man ihn eher als Glänzender Lackporling oder botanisch als Ganoderma lucidum. Obwohl der Pilz vor allem in Asien Verwendung findet, lässt er sich vereinzelt auch in unseren heimischen Wäldern finden. Erkennbar an einer rötlich-braunen Färbung und der Form einer Niere, erreicht der Reishi bis zu drei Zentimeter Dicke und kann bis zu 20 Zentimeter hoch werden. Man findet ihn bevorzugt in Laubwäldern, aber er kann zuweilen auch in Nadelhölzern entdeckt werden.
Aufgrund seines bitteren Geschmacks gilt der Reishi nicht als Speisepilz – nichtsdestotrotz wird er sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin als auch in Europa als Naturheil- und Nahrungsergänzungsmittel betrachtet, und in Form von Kapseln oder Extrakten dem Körper zugeführt.
Geschichte des Reishi
Der Reishipilz findet schon lange Verwendung als natürliches Heilmittel, so beispielsweise im Alten China. Da Reishi vor dem kommerziellen Anbau äußerst selten war, war der Pilz vor allem Adeligen, Priestern und Mönchen vorbehalten. Im Orient wird Reishi außerdem noch heute als Glücksbringer benutzt – ihm wird nachgesagt, Menschen und ihr Zuhause vor Unheil und negativen Einflüsse zu schützen.
Wirkstoffe des Reishi
Im Reishipilz sind eine Vielzahl an natürlichen Wirkstoffen enthalten, doch von besonderer Bedeutung sind zwei Stoffgruppen: Polysaccharide und Triterpene.
- Polysaccharide
Grundsätzlich sind Polysaccharide verantwortlich für drei Hauptfunktionen im menschlichen Körper: Sie fungieren als Energiespeicher, geben Struktur, und beeinflussen das Immunsystem.
Da Reishipilze reich an Polysacchariden sind, können sie unterstützend auf das Immunsystem wirken. So können sie nicht nur bei vorbeugend wirken, sondern auch bei Erkältungen, Grippen, oder anderen Viruserkrankungen wirksam sein. Einige Studien belegen beispielsweise auch Ihre Wirksamkeit als unterstützender Begleiter bei Behandlungen von Tumoren.
- Triterpene
Triterpene sind natürlich im Reishi enthalten und schützen ihn unter anderem vor Befall. Im menschlichen Körper wirken sich die im Reishi enthaltenen Triterpene positiv auf den Blutdruck und Cholesterinwerte aus, und können darüber hinaus entzündungshemmend wirken. Des Weiteren haben Studien gezeigt, dass die im Reishi enthaltenen Triterpene dabei helfen können, das Abwehrsystem des Körpers zu unterstützen, indem die Produktion von Antioxidantien angeregt wird.
Reishi als Unterstützung für das Immunsystem
Zahlreiche Studien haben die Wirkung des Reishi untersucht, mit dem Schluss, dass der Vitalpilz eine positive, unterstützende und aktivierende Wirkung auf das Immunsystem haben kann.
So hat beispielsweise eine Studie, durchgeführt von Dr. Zhang und Kollegen der Freien Universität Berlin, die Wirkung des Reishi auf die B-Lymphozyten untersucht. Diese B-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind somit dafür verantwortlich, Antikörper zu produzieren und das Immunsystem aufrecht zu erhalten und zu stärken. In ihrer Studie haben die Wissenschaftler festgestellt, dass das im Reishi enthaltene Proteoglykan (eine Verbindung aus Zucker und Proteinen) die B-Lymphozyten (demnach die Abwehrkörper) der Milz um das bis zu Dreifache erhöhen kann – was eine positive Auswirkung auf das Immunsystem bedeutet.
Auch untersucht wurde die Wirkung des Reishi Vitalpilzes auf die T-Zellen. Die T-Zellen gehören ebenfalls zur Gruppe der Lymphozyten und spielen daher ebenfalls eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem. Unter anderem sind sie dafür verantwortlich, Angriffe auf intakte Körperzellen zu verhindern, und entartete Zellen aufzuspüren. Dr Bao und Kollegen der Chinese Academy of Sciences haben die Wirkung des Reishi auf ebendiese T-Zellen untersucht und haben dabei festgestellt, dass die im Pilz enthaltenen Polysaccharide für eine Erhöhung dieser Untergruppe der Lymphozyten sorgen, und somit auch auf diese Art und Weise das Immunsystem stärken.
Einnahme und Anwendung
Da der Reishipilz von Natur aus sehr bitter schmeckt und sich daher nicht als Speisepilz eignet, wird er oftmals in Form von Pulver, Kapseln, Extrakten oder auch Tees verabreicht. Sowohl das Pulver der Kapseln als auch die Extrakte können entweder pur zu sich genommen, oder beispielsweise in Smoothies, Suppen, oder Säften verrührt und so aufgenommen werden.
Fazit
Der Reishi findet in verschiedenen Kulturen Anwendung als natürliches Heil- und Nahrungsergänzungsmittel. Nichtsdestotrotz sollten Sie beachten, dass noch immer weiter an der Wirkung des Reishi geforscht wird und der Pilz nicht als Ersatz der traditionellen Schulmedizin angewendet werden sollte. Dennoch belegen zahlreiche Studien die Wirksamkeit des Reishi und seine positive Auswirkung auf das Immunsystem und Unterstützung in der Bekämpfung von Erkrankungen und Entzündungen.