Zu viel Fett um die Körpermitte herum lässt nicht nur Hosen und Röcke spannen. Ein zu großer Anteil an Bauchfett steht leider auch mit einigen Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen sowie dem Krankheitsbild der „Fettleber“ in Verbindung, die durch die langfristig überaktiven Stockwechselvorgängen der Bauchfettzellen hervorgerufen werden können. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau Bauchfett so gefährlich macht, wie Sie selber feststellen können, ob Sie zu viel davon haben und welche Nahrungsmittel Sie beim Abnehmen am besten unterstützen können.
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Gefährliches Bauchfett und seine Folgen
Wie ungesund Körperfett ist, hängt vor allem davon ab, wo es gespeichert wird. Als besonders bedenklich für unsere Gesundheit hat sich jedoch das Bauchfett, das unter Medizinern auch unter dem Begriff „Viszeralfett“ bekannt ist, herausgestellt. Da Viszeralfett besonders stoffwechselaktiv ist, bildet es besonders viele Hormon- und Botenstoffe aus, die verschiedene Prozesse im Körper beeinflussen sowie riskante Kettenreaktion hervorrufen und dadurch langfristig einige Folgeerkrankungen mit sich bringen können.
Diabetes
Seit langem ist bekannt, dass ein zu hohes Körpergewicht in einem engen Zusammenhang mit Diabetes steht. Besonders gut korreliert dieses Verhältnis vor allem mit der Größe der im und um den Bauch gelegenen Fettgewebes. Da die „überfütterten“ Fettzellen im Bauch eine Menge an Entzündungsstoffen wie Interleukin-6 oder Tumor-Nekrose-Faktor alpha freisetzten, rufen diese die vermehrt körpereigenen Immunzellen auf den Plan, die, so wird vermutet, zu einer Insulinresistenz beitragen können. Parallel bildet das Bauchfettgewebe hormonähnliche Proteine namens „Adipokine“ aus, die den Fett- und Zuckerstoffwechsel ebenso negativ beeinflussen können.
Herz-Kreislauferkrankungen
Neben Diabetes, sind es vor allem Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder die koronare Herzerkrankung, die mit einem zu viel Bauchfett, einhergehen können. Hervorgerufen werden diese meist durch das permanente Überangebot an Fettsäuren, die sich an der inneren Schicht der Arterienwand ablagern und dann zu krankhaften Veränderungen der Arterien führen.
Das Bauchfett und die Leber
Neben dem Herzen können frei zirkulierende Fettsäuren auch andere Organe, wie beispielsweise die Leber, befallen. Ähnlich wie die Herzgefäße lagern sich auch an den Leberzellen überschüssige Fettsäuren wie Triglyzeride ab. Nach und nach kommt es dadurch zu einer Verfettung der Leber. Eine sogenannte „Fettleber“ ist in ihrer Stoffwechselleistung stark eingeschränkt, was wiederum die Gefahr erhöht an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken.
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Häufige Ursachen für Bauchfett
Wohingegen bei Männern der Bauch schon früher eine Problemzone darstellt, nimmt bei vielen Frauen das Bauchfett spätestens zu Beginn der Wechseljahre zu. Begründet sieht sich dies vor allem in der Umstellung des weiblichen Hormonhaushalts, der aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels und der damit einhergehenden Zunahme von Testosteron, auch die Fettverteilung beeinflusst. Ab 30 Jahren verlangsamt sich zudem der Stoffwechsel und die Muskelmasse baut ab. Der allgemeine Energiebedarf ist damit nicht mehr so groß wie früher. Eine veränderte Ernährungsweise bleibt jedoch hier meist aus und kann dadurch langfristig zu unangenehmen Pfunden am Bauch führen.
Wie kann man Bauchfett „messen“?
Anders als Übergewicht im Allgemeinen kann man Bauchfett nicht mithilfe des BMIs messen, das Körpergewicht und Körpergrüße ins Verhältnis setzt und keinerlei Auskunft über die Fettmenge und Fettverteilung im Körper gibt. Schließlich kann ein muskulöser, sportlicher Mann einen „schlechteren“ BMI als ein schlanker, jedoch wenig aktiver, Mann mit leichtem Bauchansatz haben. Wie also dann vorgehen?
Als einfacher Indikator dient der Taillenumfang, den man mithilfe eines einfachen Maßbands ermitteln kann. Die maximalen Grenzwerte legen bei Frauen hier bei 80 cm, bei Männern bei 94 cm.
Anmerkung: Wer noch Genaueres über die eigene Körperfettzusammensetzung erfahren möchte, sollte zu einem umfassenden Gesundheits-Check-Up beim Hausarzt gehen.
Welche Lebensmittel Ihnen bei Bauchfett helfen können
Natürlich gibt es kein Wundermittel gegen Bauchfett, schließlich kann dieses, wie anderes Übergewicht auch, nur mithilfe von Bewegung und veränderten Essgewohnheiten allmählich reduziert werden. Nichtsdestotrotz kann eine eiweiß- und ballaststoffreichen Ernährungsweise, die mit gesunden Fetten kombiniert wird, die Fettzellen am Bauch langfristig stark reduzieren.
Grundsätzlich gilt somit:
- Vollkorn statt Weizen: Generell sollten Sie kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Nudeln, Brot und Kartoffeln so stark wie möglich reduzieren. Wenn überhaupt, sollten Sie diese am besten in einer Vollkornvariante zu sich nehmen!
- Gesunde Fette: Fette sind ein essenzieller Bestandteil unserer Ernährung und sollten etwa 30 Prozent der täglich aufgenommen Kalorien umfassen. Jedoch sollten Sie bei deren Auswahl auf mehrfach gesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren zurückgreifen. Optimale Quellen für „gute“ Fettsäuren stellen Fisch, Nüsse, Joghurt und Pflanzenöle dar.
- Viel Gemüse und Obst: Ballaststoffe in Form von Gemüse und Obst bringen viel Volumen, aber wenig Kalorien in unseren Bauch. Mindestens 400 Gramm sollte jeder täglich davon verzehren!
- Trinken Sie viel Wasser und Kräutertee: Anstatt zu Süßgetränken wie Säften oder Limonaden, sollten Sie beim Trinken lieber auf kalorienarme Getränke wie Wasser und Kräutertee zurückgreifen. So können unnötige Kalorien ganz einfach reduziert werden!
- Viel Eiweiß: Eiweißreiche Lebensmittel halten länger satt und wirken dabei wie eine natürliche Appetitbremse. Neben Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen oder Erbsen, sind auch Nüsse, Milchprodukte und mageres Fleisch und Fisch ideal.