Yoga gilt in Deutschland heute nach Schwimmen, Joggen, Wandern und Radfahren, als eine der beliebtesten Sportarten überhaupt. Im Jahr 2022 gaben Statistiken zufolge etwa 3 Millionen Menschen in Deutschland an, in ihrer Freizeit Yoga zu praktizieren.[1] Die Gründe für die Beliebtheit von Yoga sind dabei sicherlich ähnlich vielfältig wie die Yogalehre selbst. Entsprechend soll Yoga
sowohl den körperlichen als auch geistigen Teil des Körpers vereinen und diesem damit gemäß der Bedeutung des aus dem Sanskrit stammenden Wortes Yoga „Einheit“ und „Harmonie“ verleihen.
In diesem Artikel finden Sie alles Wissenswerte rund um die beliebte Trendsportart. Zudem geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in verschiedene vielfältige Yogastile und erläutern Ihnen zudem einige Vor- und Nachteile der beliebten Sportart.
Was ist Yoga?
Die über 2000 Jahre alte Yogalehre stammt ursprünglich aus Indien und kann als eine ganzheitliche Philosophielehre verstanden werden. Yoga geht weit über die körperlichen Übungen hinaus und kann, wenn man es genau nimmt, nicht als „Sportart“, sondern eher als spirituelle Praxis angesehen werden, die körperliches Wohlbefinden bringt. Ursprünglich war Yoga als ein rein spirituelles Werkzeug gedacht, dessen Wurzeln tief im Hinduismus und Buddhismus verankert sind. Die Yogaphilosophie verfolgte ursprünglich das Ziel den Körper, den Geist und die Seele miteinander in „Einklang“ bringen sollen.
Klassisches Yoga vereint sowohl Körperübungen (sogenannte „Asanas“), Atemübungen (sogenannte „Pranayama“), Ernährungsempfehlungen, Mediation als auch Entspannungsübungen.
Innerhalb der verschiedenen Jahrhunderte veränderte sich die Yogalehre immer wieder und brachte neue „Yogawege“ hervor, welche wiederum auch von verschiedenen neuartigen Yogastilen begleitet wurden. Abhängig vom jeweiligen Yogastil können dabei eher meditative, körperliche oder entspannende Elemente im Vordergrund stehen.
In der westlichen Welt erfreut sich Yoga seit Jahren immer größerer Beliebtheit, was sicherlich unter anderem an dem ganzheitlichen Ansatz der jahrtausendealten Praxis liegt, die ihren Fokus sowohl auf körperliches als auch seelisches Wohlbefinden legt.
Kurzer Überblick über verschiedene Yogastile:
Hatha-Yoga
Hatha-Yoga konzentriert sich auf das Gleichgewicht zwischen Geist und Körper, welches in Rahmen dieses Yogastils durch körperliche Übungen, Atemübungen sowie Meditation erreicht werden kann. Hatha-Yoga gilt heute als einer der bekanntesten und beliebtesten Yogastile.
Ashtanga- Yoga
Asthanga-Yoga ist ein sehr kraftvoller und dynamischer Yogastil, der gelegentlich auch unter dem Namen „Power-Yoga“ angeboten wird. Durch eine meist festgelegte Reihenfolge an Körperübungen, die von einer gleichmäßigen Atmung begleitet werden sollen, wird der ganze Körper gedehnt und aktiviert. Beim Asthanga-Yoga kommt man also auch schon mal richtig ins Schwitzen!
Kundalini-Yoga
Ein sehr auf Spiritualität und die Hingabe zum jeweiligen Yoga-Guru ausgerichteter Yogastil stellt das sogenannte Kundalini-Yoga dar. Bekannt gemacht wurde der Yogastil vor allem in Amerika in den 1970er Jahren durch Yogi Bhajan. Im Gegensatz zum Hatha-Yoga bestehen die körperlichen Übungen überwiegend aus dynamischen Bewegungsabläufen der Asanas. Ziel ist es, die eigene Lebensenergie (Prana) zu wecken.
Iyengar-Yoga
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Das sogenannte Iyengar-Yoga geht auf den indischen Yogalehrer B.K.S. Ivengar zurück, welcher sich im Rahmen seiner jahrzehntenlangenYogalehre mit der korrekten Ausrichtung und Wirkung der einzelnen Yogahaltungen beschäftigte. Im Fokus des Yogastils steht folglich die genaue Ausführung der Asanas. Um die Übungen möglichst präzise ausführen zu können, greift man beim Iyengar-Yoga gerne auf Hilfsmittel wie rutschfeste Matten, Decken, Polster, Gurte und Holzblöcke zurück.
Vorteile der Sportart
Yoga ist vielfältig
Wie bereits erläutert, ist Yoga eine sehr vielfältige spirituelle Praxis, die aufgrund seiner vielfältigen Ausrichtungsstile von einer großen und damit auch sehr unterschiedlichen Zielgruppe ausgeübt werden. Abhängig von den eigenen Trainingszielen und Vorstellungen, kann sich jeder das Yoga suchen, was am besten zu Ihm/Ihr passt!
Yoga ist gut für jedes Alter
Yoga ist eine Sportart, die von allen Altersklassen ausgeübt werden kann. Verdeutlicht wird dies an vielerorts altersübergreifenden Angeboten, die von „Kinderyogakurse“ bis zu „Yoga 50+“ reichen können. Von Vorteil ist zudem, dass die Asanas können ganz einfach an die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasst werden. Yoga ist also für jedes Alter gut geeignet!
Yoga als optimales Ganzkörpertraining
Egal ob Beine, Arme, Rücken oder Po – im Rahmen einer Yogastunde wird meist der gesamten Körper gedehnt, wobei dies im Idealfall möglichst sanft geschieht. Yoga ist daher ein optimales Ganzkörpertraining!
Yoga ist eine Sportart ohne Leistungsdruck
Beim Yoga übt jeder für sich und damit ohne Leistungsdruck und direkten Vergleich zu den Anderen. Im Mittelpunkt sollte die eigene individuelle Konstitution und Leistungsfähigkeit stehen, die unabhängig von möglichst hoher Leistung steht. Falscher Ehrgeiz ist beim Yoga also völlig fehl am Platz!
Yoga als medizinische Therapieform
Yoga soll positive Auswirkungen auf Beschwerden wie Asthma, Bluthochdruck, Stoffwechselproblemen, Stress, Kopfschmerzen sowie Rücken- und Gelenksbeschwerden haben.
Gut zu wissen: Falls Yoga als ergänzende medizinische Therapieform eingesetzt werden sollte, ist es sinnvoll dieses bei einem geschulten Lehrer mit therapeutischer Ausbildung auszuüben.
Nachteile der Sportart
Verletzungsrisiko
Gerade Anfänger sollten beim Ausüben von Yoga darauf achten, sich an die genauen Anweisungen des jeweiligen Yogalehrers zu halten, um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten. Nicht jede Yogahaltung ist für Anfänger geeignet oder damit überhaupt praktizierbar. Werden bestimmte Asanas zu lange gehalten, kann dies leicht zu Überdehnungen der Bänder, Sehnen oder Muskeln führen.
[1]Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/586385/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-haeufigkeit-von-yoga-in-der-freizeit/