Die Digitalisierung hat in unserem Leben vieles einfacher gemacht, jedoch bringen Smartphones, Laptops und die damit verbundene Möglichkeit immer „Online“ nicht nur Vorteile mit sich. So fordert die ständige digitale Erreichbarkeit viel Zeit und Aufmerksamkeit von uns ein. Richtiges Entspannen und „Abschalten“ ist in Anbetracht des ständigen „Online“-Seins kaum mehr möglich. Studien haben gezeigt, dass viele Menschen bis zu 200 Mal am Tag auf ihr Handy schauen. Was kurzfristig unterhaltend sein kann, entpuppt sich für viele Menschen langfristig zunehmend als wahrer Stressfaktor. Eine effektive Möglichkeit diesem Hamsterrad zu entfliehen, kann ein „Digital Detox“ sein, der uns den Umgang mit dem Smartphone nochmals überdenken lässt und zudem dabei behilflich sein kann eine neue Balance zu finden. Wie genau ein „Digital Detox“ aussehen kann und was Sie dafür tun müssen, damit dieser gut gelingt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist ein „Digital Detox“ überhaupt?
Das Wort „Detox“ ist in aller Munde. Jedoch wird Begriff dabei meistens im Zusammenhang mit entgiftenden Ernährungskuren genutzt. Beim „Digital Detox“ bezieht sich die Entgiftung jedoch auf nicht auf die Ernährung, sondern auf das Nutzen digitaler Geräte. Entsprechend werden beim „Digital Detox“, Smartphone, Laptop, Fernseher und andere digitale Endgeräte für einen bestimmten Zeitraum aus dem Leben verbannt. Wie lange man auf den digitalen Zugang verzichten möchte, hängt natürlich von den eigenen Lebensumständen und persönlichen Vorstellungen ab.
Wer einen „kalten Entzug“ wagt, kann diesen als Möglichkeit nutzen, Abstand zur ständigen Dauerberieselung und der damit verbundenen Reizüberflutung zu gewinnen sowie das eigene Nutzungsverhalten zu überdenken. Wer in etwa, ähnlich wie ein Raucher zur Zigarette, in bestimmten Situationen scheinbar grundlos das eigene Smartphone zückt, ohne dabei einen wirklichen Grund zu haben, sollte über einen digitalen Detox nachdenken.
Warum ist ein „Digital Detox“ sinnvoll?
Die Nutzung von Smartphone und anderen digitalen Medien sollte natürlich nicht verteufelt werden, schließlich bringen die Digitalisierung viele Vorteile mit sich. So hat die Nutzung des Smartphones unseren Alltag über die letzten Jahre in vielerlei Hinsicht einfacher und effektiver gemacht. Dennoch kann das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit sowie der Angst etwas verpassen zu können auch ganz schön überwältigend sein. Entsprechend konnte im Rahmen verschiedener Studien bereits einen Zusammenhang zwischen intensiver Smartphone-Nutzung und dem subjektiven Stressempfinden nachgewiesen werden. Langfristig kann ein zu hoher digitaler Medienkonsum sogar zu Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen sowie Handgelenks-, Nacken- und Rückenproblemen führen. Ein digitaler Detox bietet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit mal wieder richtig „abzuschalten“, mehr „im Moment“ zu leben und damit wieder mehr Zeit zu haben. Zudem hat der Verzicht auf Smartphone & Co auch positive Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit.
Wie kann ein „Digital Detox“ gelingen?
1. Smartphone außer Reichweite!
Beim Smartphone gilt wie auch sonst: aus den Augen, aus dem Sinn! Für einen Einstieg in den digitalen Detox kann es anfangs hilfreich sein, das Smartphone außer Reichweite zu bringen. Fangen Sie damit an, das Smartphone nicht mehr griffbereit am Körper zu tragen! Wer sich gar nicht anders zu helfen weiß, kann das Smartphone sogar wegsperren! Durch das Bewusstmachen, wann wir das Bedürfnis haben auf Smartphone & Co zurückgreifen zu wollen, können wir uns den Umgang damit bewusster machen. Selbsterkenntnis ist schließlich der erste Weg zu Besserung!
2. Offline bleiben!
Bei den meisten Smartphone-Nutzern steht der hohe Konsum eng mit dem Zugang zum Internet in Verbindung. Ein einfacher sowie radikaler Trick ist es, die Internetverbindung zu kappen! So wird die Smartphone-Nutzung gleich nur noch halb so attraktiv!
3. Online-Zeit räumlich und zeitlich begrenzen!
Um die Zeit des digitalen Konsums zu verringern, kann es hilfreich sein, die Zeit sowohl räumlich als auch zeitlich von vornherein zu begrenzen. Hierfür sollte man für sich selbst eigene Zeiten bestimmen, in den das Smartphone genutzt werden darf. Es gibt beispielsweise auch die Möglichkeit mithilfe von Apps tägliche Zeitlimits für andere Apps Anwendungen einzurichten. Kleiner Nachteil: Viele dieser Apps sind meist kostenpflichtig. Eine kostenlose App heisst „QualityTime“.
4. Raus aus der Alarmzone!
Soziale Medien und Messengerprogramme können ganz schön viel Zeit beanspruchen. Ironischerweise erinnert uns das Smartphone dabei von selbst mit ständigen Notifications, sei es in Form von Tönen, Leuchten oder Vibrationen daran, dass es nach unserer Aufmerksamkeit verlangt. Dadurch werden wir oft von unseren eigentlichen Aufgaben abgelenkt und verlieren wir viel wertvolle Zeit im Alltag!
5. Smartphone weg und Gute Nacht!
Gerade Abends im Bett greifen viele Menschen nochmal zum Smartphone – sei es um die Nachrichten zu checken oder mit Freunden zu schreiben. Was viele jedoch nicht wissen: Das intensive blaue Licht des Smartphones kann zu (Ein-)Schlafprobleme führen, da es auf den Körper wie Tageslicht wirkt und uns damit erholsamen Schlaf rauben kann. Vor allem am Abend und im Bett gilt deshalb auf jeden Fall: Smartphone weg und Gute Nacht!