Den Spruch „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages“ kennt wohl jeder und ist vor allem in den älteren Generationen fest verankert. Sehr viele Leute haben dieses Credo einfach übernommen, ohne zu hinterfragen, ob dies auch wirklich der Fall ist.
Ist Frühstück wirklich die wichtigste Mahlzeit des Tages?
Tatsächlich gibt es einige Studien, die für diese These sprechen. Bei Leuten, die ohne Frühstück aus dem Haus sind, wurde ein höheres Risiko für Übergewicht, Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen nachgewiesen.
Allerdings spielen sehr viele Faktoren für die Entwicklung dieser Krankheiten eine Rolle, wie beispielsweise die Ernährung, Rauchen, Trinken, Stress, etc. Es kann also nicht so einfach ein direkter Zusammenhang hergestellt werden.
Ein Punkt der definitiv für das Frühstücken am Morgen spricht, ist die
nahrungszufuhrbedingte Thermogenese. Die Kalorienverbrennung ist also deutlich höher als beim Abendessen, was dann natürlich tendenziell Übergewicht und daraus resultierenden Folgeerkrankungen vorbeugen kann.
Man sollte die Thematik aber differenziert betrachten. Es gibt sowohl Punkte die für und auch gegen das Frühstück sprechen.
Die Vorteile von Essen am Morgen
Grundsätzlich bringt ein Frühstück Energie für kommende Aufgaben und sättigt bis zum Mittagessen, sodass weniger auf ungesunde Snacks zurückgegriffen wird. Jedoch spielt auch hier die Qualität des Frühstücks eine große Rolle.
Wer beim Frühstück auf Lebensmittel achtet, die gesund sind und lange satt machen, wie zum Beispiel Vollkornbrot mit Frischkäse und Gurken oder ein frisches Apfel-Porridge, der gibt seinem Körper wichtige Nährstoffe um perfekt arbeiten zu können. Zudem machen sie lange satt und man greift nicht schon nach kurzer Zeit zu Snacks.
Ist es also ein MUSS?
Ein gesundes Frühstück hat natürlich einen
positiven Einfluss auf die Gesundheit, aber dies ist bei jeder Mahlzeit oder Lebensmittel, das gesund ist, der Fall. Ob eine Person frühstücken sollte, ist eine Typfrage und keine Pflicht.
Es gibt Personen, die morgens einfach keinen Hunger verspüren, sollen die dann irgendwas in sich reinstopfen nur um die „wichtigste Mahlzeit des Tages“ gegessen zu haben?
Es ist ein Irrglaube zu denken, dass ein Frühstück zwingend notwendig ist, um leistungsfähig zu sein. Viele Menschen werden nach dem Essen sogar träger und es wird mehr Blut für die Verdauung benötigt, sodass es an anderen Stellen
im Körper weniger verfügbar ist.
Unsere Vorfahren mussten teilweise sehr lange ohne Essen auskommen und dennoch hochkonzentriert bei der Jagd sein, also gilt das Argument nicht,
dass der Körper zwingend Energie am Morgen braucht. Es ist wie gesagt vielmehr eine Typ- oder Gewohnheitsfrage.
Hier kommt auch der Stoffwechseltyp mit ins Spiel: Personen verstoffwechseln die Nahrung zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich gut. Person A verstoffwechselt beispielsweise Kohlenhydrate in der Früh sehr gut, während am Abend der Stoffwechsel eher träge agiert.
Bei Person B kann es sich genau gegenteilig verhalten. Der einen Person ist in der früh schlecht, weil sie so viel Hunger hat, und der anderen Person wird übel bei dem Gedanken, jetzt etwas essen zu müssen. Die Aussage, und der Glaube, dass das Frühstück so wichtig und unbedingt notwendig sei, lässt sich also nicht pauschal treffen, kann aber auf jedenfall auf sehr viele Personen zutreffen.
Es muss jedoch immer der jeweilige Kontext betrachtet werden und ein Frühstück kann, kann aber eben auch nicht, der Grundstein für einen produktiven Tag und eine
gesunde Ernährungsweise sein.
Wenn man das Frühstück auslässt, oder nach hinten verschiebt, könnte man gesundheitlich von einer längeren Fastenphase profitieren, in der der Körper nicht mit der Verdauung beschäftigt ist.
Nach 8 h ohne Nahrungszufuhr werden sogenannte Ketonkörper aus den Fettreserven hergestellt, die der Körper als Substrate nutzen kann. Dies hat Studien zufolge abgesehen von der Fettverbrennung eine Reihe von positiven Effekten. Es kann helfen Entzündungen zu reduzieren, der Abtransport von Giftstoffen, toten Zellen, fehlerhaften Proteinen wird erleichtert, da nicht permanent Nahrung verarbeitet werden muss. Das Risiko für Diabetes und Herzkreislauferkrankungen wird reduziert und es könnte das Risiko für Alzheimer und Krebserkrankungen
vermindern. Zusätzlich wird die Zellalterung verlangsamt.
Der Trend des Intervall-Fastens erlangt immer größerer Beliebtheit, da er einfach umzusetzen ist und viele Menschen von positiven Effekten berichten. Wenn Sie dieses Thema interessiert, schauen Sie in unserer Rubrik Diäten vorbei. Hier finden Sie interessante Artikel zum Intervall-Fasten.