In Deutschland stellt Übergewicht ein gesellschaftsübergreifendes Problem dar. Entsprechend leidet mittlerweile über die Hälfte der Erwachsenen daran, wobei ein Viertel aller Erwachsenen sogar von starkem Übergewicht (Adipositas) betroffen ist. Die Hauptursache von Übergewicht steht dabei meist mit dem jeweiligen Lebensstil und den damit einhergehenden alltäglichen Gewohnheiten in Verbindung. Welche fünf einfachen Dinge Sie in Ihrem Alltag verändern können, um Ihren Körper beim Abnehmen zu unterstützen, erfahren Sie hier.
1. Was Ihr Gewicht mit Ihrer Darmflora zu tun hat
Wie unser Körper seine Nahrung verwerten kann, hat viel durch die Zusammensetzung seiner Darmflora zu tun. So konnten Wissenschaftler einen signifikanten Unterschied zwischen den Bakterienstämmen im Darm von Übergewichtigen und den Darmbakterien von Menschen ohne Gewichtsprobleme feststellen. Bisherige Vermutungen legen nahe, dass die Beschaffenheit der Darmflora viel dazu beiträgt, wie viel Energie aus der Nahrung geholt werden kann und wie viel davon in Körperfett umgewandelt wird. Generell scheint zu gelten: Je mehr „gute“ Bakterienstämme im Darm vorhanden sind, desto einfacher gelingt es unserem Körper, die ihm zugeführte Nahrung zu „Energie“ statt zu Körperfett zu verwerten.
Damit die Darmbakterien zurück in eine „positive“ Zusammensetzung gebracht werden können, sollten Menschen mit Gewichtsproblemen ihre Ernährung auf eine energiereduzierte Mischkost umstellen. Neben wenig Fleisch und Süßigkeiten, tragen vor allem viel Gemüse und Obst, fettarme Milchprodukte und Vollkornprodukte zu einer gesunden Zusammensetzung der Darmbakterien bei!
2. Bewegung macht den Unterschied!
Studien belegen, dass normal gewichtige Menschen im Durchschnitt 150 Minuten länger in Bewegung sind als Menschen mit Übergewicht. Die einfachste Möglichkeit mehr Bewegung in den Alltag bringen, ist diese in seine eigenen Alltagsroutinen einzubauen. Es bietet sich zum Beispiel an darüber nachzudenken, wie man mehr Bewegung in den Arbeitsweg bringen kann, schließlich muss dieser sowieso jeden Tag von Ihnen bewältigt werden. Eine andere Überlegung könnte sein, welche alltäglichen Strecken Sie in Zukunft häufiger mit dem Fahrrad fahren und das Auto dafür lieber zu Hause stehen lassen.
3. Ausgiebiges Kauen!
Ein anderer entscheidender Faktor, der beim Abnehmen helfen kann, ist die Art und Weise wie schnell oder langsam wir unser Essen zu uns nehmen. Da uns „Sättigungsgefühl“ mithilfe von Hormonen und Nervenreizen erst nach circa 20 Minuten an unser Gehirn weitergeleitet wird, nehmen eilige „Esser“ oft mehr Kalorien zu sich als eigentlich nötig und rufen damit häufig zudem unangenehme Nebenwirkungen wie Aufstoßen oder Magendrücken hervor. Wer sein Essen „hinunterschlingt“, übergeht die wichtige natürliche Schutzbarriere namens „Sättigungsgefühl“, die unseren menschlichen Körper vor einem zu viel an „Nahrung“ und damit verbundenen Übergewicht schützt. Gutes Kauen kann beim Abnehmen unterstützen und zudem darin dazu beitragen, das Essen bewusster zu genießen!
4. Schlank im Schlaf?
Tatsächlich scheint es einen Zusammenhang zwischen Schlaf und Gewicht zu geben. So wiegen Menschen, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen, im Durchschnitt mehr als Langschläfer, die sechs Stunden oder mehr pro Nacht schlafen. Es wird vermutet, dass diese Tatsache möglicherweise durch das Sättigungshormon Leptin bedingt ist, dessen Hormonspiegel bei Schlafmangel sinkt und dadurch tagsüber mehr Appetit verursachen kann. Achten Sie deshalb in Ihrem Alltag auf ausreichenden Schlaf – schließlich ist dieser in mehrfacher Hinsicht für unsere Gesundheit essenziell!
5. Ãœbergewicht und andere Erkrankungen
In sehr seltenen Fällen geht Übergewicht mit einer Erkrankung einher. So können etwa hormonelle Krankheitsbilder wie die Schilddrüsenunterfunktion, das Polyzystische Ovarialsyndrom oder Störungen des Kortisolhaushalts Übergewicht hervorrufen.
Darüber hinaus kann eine Gewichtszunahme aber auch in einem indirekten Zusammenhang mit anderen Krankheiten wie Depressionen, Diabetes oder Bluthochdruck stehen. Schließlich können auch in diesem Zusammenhang eingenommene Medikamente wie trizyklische Antidepressiva, Betablocker oder andere blutzuckersenkende Arzneimittel langfristig Übergewicht verursachen. Umso wichtiger ist es daher, eventuell unentdeckte Erkrankungen vom Arzt abklären zu lassen und medikamentöse „Dickmacher“ eventuell geringer zu dosieren oder mithilfe anderer Präparate zu behandeln.
Speziell Frauen sollten bedenken, dass auch bestimmte Verhütungspräparate wie die Antibabypille bei manchen Frauen zu Gewichtszunahme führen.