Die Römische Kamille (Chamaemelum nobile) gehört zur Familie der Korbblütler. Sie wird ähnlich wie die Echte Kamille als Heilpflanze verwendet.
Die ausdauernde Pflanze wird 15 bis 30 cm hoch und riecht intensiv aromatisch. Sie hat für die Kamille charakteristische fiedrige Blätter. Sie blüht von Juli bis Oktober in weiß mit einem gelben Blütenköpfchen.
Ursprünglich kommt die römische Kamille aus Westeuropa, hat sich aber in weiten Teilen Europas und des Mittelmeerraums ausgebreitet.
Die Kamille wurde bereits von den Römern als Heilpflanze verwendet und und wird auch heute noch in den westlichen europäischen Ländern für die unterschiedlichsten Erkrankungen verwendet.
Römische Kamille als Heilpflanze
Die Römische Kamille besitzt im Prinzip ähnliche Heilwirkungen wie die Echte Kamille. Während die Römische Kamille einen aromatischen, etwas bitteren Geschmack hat, ist das Aroma der Echten Kamille jedoch eher mild.
Man verwendet hauptsächlich die Blüten der Römischen Kamille, die zum Beispiel als Tee aufgebrüht werden. Darin sind ätherische Öle wie Chamazulen und Nobilin enthalten. Diese wirken schmerzlindernd, schweißtreibend, entzündungshemmend, antibakteriell, beruhigend, desinfizierend, blutbildend, harntreibend und krampflösend.
Die Blüten werden geerntet und für die Haltbarmachung möglichst schnell und schonend getrocknet. oder zu Öl verarbeitet.
Hilfe bei unreiner Haut
Durch seine desinfizierende und antibakterielle Wirkung lässt sich auch römischer Kamille ein wirksames Mittel gegen Hautunreinheiten und Akne machen. Zudem wirkt die Kamille noch beruhigend auf die Haut, was Spannungen vorbeugt.
Dafür einfach einen sehr starken Tee aus den Blüten brühen und kalt werden lassen. Mit einem Wattepad kann dann das Tonikum nach der Reinigung auf die Haut aufgetragen werden.
Auch bei anderen Problemen mit der Haut, wie z.B. bei Ekzemen, Herpes oder Wunden kann Kamille helfen.
Kamille bei Verdauungsproblemen
Ein Tee aus Kamille ist geradezu ein Allrounder wenn es um Verdauungsprobleme geht. Die ätherischen Öle beruhigen den Magen, lindern Magenkrämpfe, helfen bei Blähungen und sogar Brechreiz.
Ein Tee aus Kamille wirkt außerdem krampflösend während der Periode und hilft in der Schwangerschaft gegen Morgenübelkeit.
Auch bei Atemproblemen wie einem Bronchialstau und Asthma kann ein Dampfbad aus Kamille helfen.
Kamille bei Muskelschmerzen
Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille helfen zudem bei Muskelkater und Muskelschmerzen. Auch bei Gelenkschmerzen kann ein Sitzbad schmerzlindernd wirken.
Die beruhigende und entspannende Wirkung von Kamille hilft außerdem bei Kopfschmerzen und beruhigt die Nerven bei Stress.
Römische Kamille im Alltag
Als Tee:
Für einen Tee geben Sie 2 Esslöffel Kamillenblüten in eine Tasse und übergießen Sie sie mit 150 ml kochendem Wasser. Nach 10 Minuten Ziehzeit die Blüten abseihen und trinken.
Als Sitzbad:
Für ein Sitzbad geben Sie eine Tasse stark gebrühten Tee auf eine Badewanne. Bleiben Sie in dem Bad nicht mehr als 20 Minuten sitzen.
Als Tonikum:
Für ein Tonikum zur äußeren Anwendung brühen Sie einen starken Tee auf oder lösen ein paar Tropfen Öl in Wasser. Bitte nicht heiß verwenden, sondern erst abkühlen lassen. Das Tonikum kann in eine Flasche gefüllt werden und für die tägliche Anwendung verwendet werden.
Als Mundspülung:
Auch hier kann das Tonikum für verwendet werden. Es hilft bei Zahnfleischentzündungen und wirkt desinfizierend.
Als Haarpflege:
Ein stark aufgebrühter Tee kann auch als Haarspülung verwendet werden. Es reinigt sanft und hellt nachgedunkeltes blondes Haar wieder auf.
Salben:
Salben mit Kamille helfen gegen Hautentzündungen und desinfizieren Wunden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass wenig Zusatzstoffe enthalten sind.