Der echte Thymian (Thymus vulgaris) oder Quendel gehört zur Familie der Lippenblütengewächse.
Ursprünglich stammt der Thymian aus dem Mittelmeerraum. Mittlerweile hat er sich aber weltweit verbreitet. Thymian ist mehrjährig und wächst in Stauden oder Halbsträuchern. Alle Teile der Pflanze riechen stark würzig. Er bevorzugt helle, trockene Standorte mit nährstoffarmen, sandigen Böden und erlangt eine Größe con 10 bis 40 Zentimetern. Man findet ihn häufig an Wegrändern, Mauern und trockenen Wiesen.
Von Mai bis in den Herbst blüht der Thymian zart rosa bis lila. Die Blüten enthalten viel Nektar und sind daher sehr beliebt bei Bienen und Faltern.
Thymian als Heilpflanze
Thymian galt schon in der Antike als eine sehr vielseitige Heilpflanze. Die heilende Wirkung von Thymian ist auf das in der Pflanze enthaltene ätherische Öl zurückzuführen, dessen Hauptbestandteile vor allem die Naturstoffe Thymol und Carvacrol sind. Sie haben eine hemmende Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze und wirken antioxidativ. Daher zählt Thymian auch zu den Heilpflanzen mit antibiotischen Wirkstoffen. Flavonoide, Gerbstoffe und p-Cymol sind ebenfalls wirkvolle Bestandteile im Thymian.
Thymian ist ein wirksames Mittel bei Erkältungen
Das im Thymian enthaltene ätherische Öl befreit die Atemwege und löst Schleim. Verantwortlich dafür ist das enthaltene Thymol und Carvacrol. Die enthaltenen Gerbstoffe schützen zudem die Schleimhäute. Daher findet man ihn in vielen Hustensäften und Schleimlösern. Zudem hat er eine beruhigende Wirkung bei Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Thymian ist stimmungsaufhellend und gibt neuen Schwung
Das ätherische Öl des Thymians hat nicht nur eine angenehm würzige Note, sondern wirkt zudem anregend. Es hilft bei Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Zudem regt es den Kreislauf an und verleiht damit neuen Schwung.
Das Antibiotikum aus der Natur
Thymian gilt als eines der wirksamsten Antibiotika aus der Natur. Einen besonderen Stellenwert in diesem Zusammenhang hat das enthaltene Thymol. Es wirkt wachstumshemmend auf Keime, Bakterien, Viren und Pilze. Die enthaltenen Gerbstoffe verstärken zudem die entzündungshemmende Wirkung des Thymians und regulieren gleichzeitig die Verdauung.
Thymian bei Hautproblemen
Durch seine hohe entzündungshemmende Wirkung hilft Thymian auch bei Hautproblemen wie Akne oder Schuppenflechte. Zudem soll es bei regelmäßiger Anwendung ein wirksames Mittel gegen Haarausfall sein.
Thymian unterstützt den weiblichen Zyklus
Früher galt Thymian auch als Heilmittel für Frauen, was an den enthaltenen Flavonoiden liegt, die eine östrogenartige Wirkung haben. Er hilft bei einem unregelmäßigen oder sehr starkem Zyklus und bringt diesen wieder ins Gleichgewicht. Zudem wirkt er beruhigend während der Menopause und kann Beschwerden wie Reizbarkeit, Nervosität und Antriebslosigkeit lindern.
Anwendung von Thymian im Alltag
Man kann Thymian sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Bei Erkältungen oder Magen-, Darmproblemen wird er gern frisch oder getrocknet zu einem Tee aufgebrüht.
Zudem kann der Tee auch in kaltem Zustand hervorragend als Mundspülung und zum Gurgeln verwendet werden. Auch als Tinktur ist er so sehr gut einsetzbar.
Hierzu werden zwei Teelöffel Thymianblätter mit 150 ml heißem Wasser übergossen. Der Tee sollte 5-10 Minuten abgedeckt ziehen. Danach können die Blätter abgeseiht werden.
Ein hervorragendes Mittel bei Erkältungen ist auch eine Salbe oder ein Bad mit Thymian. Durch die warmen Dämpfe lindert er Atemwegserkrankungen. Hierzu kann ein Badezusatz aus der Apotheke genommen werden. Auch ein paar Tropfen Thymian-Öl im Wasser wirken wahre Wunder.
In der Küche passt Thymian perfekt zu Fleisch- und Gemüsegerichten. Auch für Fischgerichte kann man Thymian gut verwenden.