In der ayurvedischen Medizin wird das Kurkumagewürz schon seit mehreren tausend Jahren bei unterschiedlichsten Verdauungsbeschwerden wie beispielsweise Völlegefühl, Verstopfung, Blähungen oder Darmschleimhautentzündungen eingesetzt. Auch darüber hinaus werden dem goldgelben Gewürz eine Menge an unterschiedlichsten positiven Heilwirkungen bei Krebs, Alzheimer sowie Rheuma und Arthritis nachgesagt. Bei welchen gesundheitlichen Beschwerden Kurkuma inwiefern helfen kann, welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind und welche Nebenwirkungen bei der Anwendung von Kurkuma auftreten können, können Sie in diesem Artikel lesen. Zudem erhalten Sie auch einen kleinen Einblick zum Ursprung und die interessante Geschichte der Heilpflanze.
Ursprung und Geschichte der Kurkumapflanze:
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Die ursprünglich aus Indien und Südostasien stammende Kurkumapflanze hat eine über 4000 Jahre alte Geschichte als Heilpflanze. Demnach gilt Kurkuma sowohl in der TCM (Abkürzung für „Traditionelle Chinesische Medizin“) als auch in der Ayurveda-Lehre als Heilpflanze verwendet. In Indien gilt Kurkuma sogar als „heiliges Gewürz“. In der ayurvedischen Medizin wird Kurkuma sogar zur Herabsenkung von Blutzucker- und Cholesterinspiegels genutzt.
Mit der Unterstützung arabischer Händler verbreitet sich die Kurkumapflanze im späten Mittelalter auch im europäischen Raum, wobei es hier für lange Zeit erstmal nur als Küchengewürz verwendet wird. Auch der Name „Kurkuma“ stammt ebenso von dem arabischen Wort „al kurkum“ ab, was als „Safran“ übersetzt werden kann. Der Name spielt vermutlich auf die Ähnlichkeit der Farbe des Safrangewürzes an, welches eine ebenso intensive, gelbe Farbe besitzt. Nicht verwunderlich ist folglich, dass Kurkuma auch unter dem Begriff „Gelbwurz“ bekannt ist.
Die Kurkumapflanze gehört zur Familie der Ingwergewächse, die sich nicht mithilfe von Samen, sondern über unterirdische Wurzelausläufer vermehren. Aus den Wurzelausläufern, die auch unter dem Begriff „Rhizome“ bekannt sind, wird aus jenen nach Trocknung und Mahlung dann das Kurkumagewürz hergestellt. Darüber hinaus wird Kurkuma auch gerne als natürlicher Farbstoff in der Lebensmittel- und Textilindustrie verwendet. In der mitteleuropäischen Küche wird Kurkuma entsprechend gerne als färbender Bestandteil von Currypulver verwendet. Auch Senf, Teigwaren, Butterzubereitungen oder Wurstwaren können mithilfe des im gelben Kurkumapulver enthaltenen Farbstoffs Curcumin gefärbt werden.
Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete:
Die inhaltliche Besonderheit des Kurkumagewürzes liegt vor allem im hohen Anteil an ätherischen Ölen, die beim Kurkuma bis zu 5 Prozent ausmachen und sich auch auf dessen charakteristischen Geschmack ausüben. Medizinisch von Bedeutung ist zudem der im Kurkuma enthaltene Stoff Curcumin, der in etwa 3 Prozent einer Kurkumapflanze ausmacht. Der Inhaltsstoff Curcumin soll entzündungshemmend, antiseptisch als auch schmerzlindernd wirken.
Die entzündungshemmenden Eigenschaften, die laut Weltgesundheitsorganisation bei Kurkuma effektiv vorhanden sind, werden in der Naturheilkunde auch gerne für die Behandlung von Symptomen bei Arthritis oder Rheuma eingesetzt. Ebenfalls zum Einsatz kommt Curcumin in diesem Zusammenhang auch bei schweren Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. So soll dieses auch hier entzündungshemmend wirken, was in einzelnen experimentellen Laborversuchen bereits gezeigt werden konnte.
Bereits wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Kurkuma sich positiv auf die Verdauung auswirken kann, da es die Produktion der Verdauungssäfte anregt und durch die Nahrung aufgenommenen Fette somit besser verdaut werden können. Kurkuma kann daher gut bei Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl und Magenkrämpfen helfen.
Darüber hinaus gibt es Hinweise aus Laborstudien, dass Kurkuma auch bei Alzheimer-Demenz und Krebstherapie als begleitendes Therapeutikum hilfreich sein könnte. Hilfeich soll hier wieder der Inhaltsstoff Curcumin sein, welcher sich in der Petrischale im Labor beispielsweise wachstumshemmend auf Krebszellen ausgewirkt hat. Generell zu beachten ist hierbei jedoch, dass viele Studien- und Laborergebnisse zur Wirkung von Kurkuma noch nicht ausreichend aussagekräftig sind. Bedingt wird dies unter anderem durch die schlechte Bioverfügbarkeit des Curcumins im menschlichen Körper. Das bedeutet, dass Curcumin aufgrund seiner Fettlöslichkeit und geringen Stabilität im menschlichen Körper nur schlecht aufgenommen werden kann und dann schnell wieder ausgeschieden wird. Aussagen aus Laborstudien über die tatsächliche Wirksamkeit von Kurkuma bei Krebs und Alzheimer sind daher leider als ausreichend aussagekräftig und wissenschaftlich hochwertig anzusehen.
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Welche Nebenwirkungen können beim Konsum von Kurkuma auftreten?
Bei einige Menschen bekommen von Kurkuma bei höherer Dosierung Magenschmerzen. Weitere mögliche Nebenwirkungen können einen trockenen Mund, Blähungen oder allergische Hautreaktionen umfassen. Besondere Vorsicht gilt auch beim Konsum von sogenannten Kurkuma-Extrakten. Auf diese sollten Menschen, die unter Gallensteinen oder Lebererkrankungen leiden, komplett verzichten, da die Kurkuma-Extrakte die Gallensaftproduktion fördern und dadurch eine Gallenkolik ausgelöst werden kann. Schwangere und Stillende sollten auf Kurkuma-Extrakte auch ebenso verzichten. Für das Kurkumagewürz gilt dies jedoch nicht.
Weiterhin zu beachten gilt, dass Menschen, die Gerinnungshemmer oder Chemotherapeutika einnehmen, Kurkuma nur in Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen sollten, da der Inhaltsstoff Curcumin die Wirkung von diesen Medikamenten verändern kann.